Martin Gregorius absolvierte mit Auszeichnungen seine Studien an den Hochschulen für Musik in Danzig, Detmold, Paris und Lyon. 2017 promovierte er an der Hochschule für Musik in Posen. Gregorius erhielt mehrere Preise bei internationalen Orgelwettbewerben in Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich und Polen. Er spielte Konzerte in vielen europäischen Ländern, in den USA und den bedeutsamsten Konzertsälen Japans. Seit 2020 lehrt er als Dozent für Orgel und Improvisation an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Im November 2021 wurde er zum Kirchenmusiker an der Basilika St. Jakob zu Straubing berufen.
Programm:
Nicolaus Bruhns (1665–1697) Nun komm, der Heiden Heiland
César Franck (1822–1890) - Fantasie in C-Dur op. 16
Martin Gregorius (*1991) - Improvisation: Variationen über das Thema: Veni, veni, Emmanuel
Zum Programm: Nicolaus Bruhns gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. Der Komponist verstarb mit 31 Jahren und hinterliess nur wenige Orgelwerke. Aufgrund ihrer Originalität, Virtuosität und hoher künstlerischer Qualität, gehört sein musikalisches Vermächtnis zum Kanon barocker Orgelmusik. Als Grundlage seiner monumentalen Choralfantasie dient die deutsche Übersetzung des mittelalterlichen Hymnus „Veni redemptor gentium“. Von diesem Werk sind bis zur heutigen Zeit zwei sehr unterschiedliche Abschriften erhalten: Eine relativ schlichte Fassung von Johann Gottfried Walther sowie eine stark verzierte Version von dem Bach-Schüler Johann Friedrich Agricola. Die Choralfantasie beinhaltet typische Stilmerkmale des Stylus Phantasticus: Rasende Läufe, virtuose Passagen, kontrastierende, homophone-polyphone und Echo-Abschnitte, die auf eine große Fantasie des jungen Komponisten verweisen.
Am 10. Dezember 2022 feierten die Orgelliebhaber aus der ganzen Welt César Francks 200. Geburtstag. Der Vater der französischen Orgelsymphonik komponierte die Fantasie C-Dur zwischen 1860 und 1862 und widmete sie seinem Freund Alexis Chauvet. Das Stück besteht aus mehreren Abschnitten, in welchen starke kontrapunktische Arbeit mit gefühlvoller Lyrik der Melodiestimme konfrontiert werden. Durch seinen pastoralen, eher introvertierten Charakter, taucht das Werk die Zuhörer in die Adventsstimmung ein.
Im Adventslied „Veni, veni, Emmanuel“ werden mehrere O-Antiphonen zum Magnificat vertont, die durch bildhafte Euphemismen aus dem Alten Testament den kommenden Messias preisen und um sein Kommen bitten.
